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  • Andrea Ribisch

Raus aus dem Sumpf!

Aktualisiert: 8. Juni 2021

Etwas ist so, wie es eigentlich nicht sein sollte... Und es wiederholt sich scheinbar immer wieder! Es gibt Situationen im Leben, in denen wir uns so fühlen, als würden wir irgendwie feststecken. Der Sumpf lauert hinter jeder Ecke. Es sind Situationen, in die wir irgendwie hineinschlittern, in denen wir uns irgendwann ohnmächtig, hilflos und mitunter auch ausgeliefert fühlen. Es ist nicht so gelaufen, wie wir uns die Sache vorgestellt haben...

Voll im Sumpf gelandet...

Die Kennzeichen des Sumpfes

Steckst du an irgendeinem Punkt deines Lebens im Sumpf? Gibt es etwas, das falsch gelaufen ist und du darüber enttäuscht bist? Vielleicht gibt es jemanden oder etwas, dass dich in genau diese Situation gebracht hat oder mit dir sogar dort feststeckt! Such mal kurz nach dem oder der Schuldigen dafür - denn wahrscheinlich ist es entweder ein Mensch (meist sind es die Menschen, die uns sehr nahe sind) oder eine Situation der Grund dafür, dass wir nicht weiterkommen und unglücklich sind. Manchmal sehen wir auch in uns selbst die Schuld dafür, dass wir feststecken...

Es gibt also immer irgendeinen Bezug zu irgendetwas oder irgendjemanden - im Sumpf handelt es sich also meistens um Beziehung. Wenn nicht sogar um die Beziehung zu uns selbst...

Erst neulich habe ich mich selbst auf frischer Tat ertappt, dass ich jemanden dazu bemächtigt habe, für mein Glück oder Unglück verantwortlich zu sein. Ich hatte die Erwartung, jemand solle sich in einer bestimmten Situation um mich kümmern. Ich war unglücklich, weil meine Erwartung nicht erfüllt wurde. Wer kennt das nicht? Meine Selbstwirksamkeit ging gegen Null. Ich stand hilflos da und musste beobachten, wie eine Welle von Traurigkeit und Enttäuschung, ja sogar ein Funken Wut in mir aufstieg. Erst, als ich mich selbst fragte, warum ich mich eigentlich gerade so fühle, wie ich mich fühle, habe ich die Dynamik (wieder mal) entlarvt. Ganz von selbst ging das alte Rollenspiel in mir los, in dem der eine der Täter war, und ich das Opfer.


Das Drama beginnt...

Das Drama des Rollenspiels ist wahrscheinlich so alt wie Beziehungen selbst. Die Rollen innerhalb von Beziehungen sind angelernte Verhaltensmuster, die in bestimmten Situationen zum Leben erwachen und ihre Eigendynamik abspielen. Es gibt drei Rollen: Täter, Opfer und Retter. Dieses Beziehungsmuster ist auch bekannt als das "Dramadreieck". Damit die Dynamik funktioniert, bedingen sich die Rollen gegenseitig, denn ohne Opfer gibt es keinen Täter, und ohne Opfer braucht es ja eigentlich auch keinen Retter. Die Rollen können zwischen den Personen abgewechselt werden: Blitzschnell verwandelt sich das Opfer selbst in einen Täter, oder wird zum eigennützigen Retter eines anderen "Opfers". Diese Rollen zeigen ungesunde Abhängigkeitsverhältnisse und Verstrickungen in Beziehungen auf. Fakt ist, dass es in keiner dieser drei Rollen um Schöpferkraft geht. Diese Rollen sind allesamt zerstörerisch.

3 Rollen des Dramas: Täter, Opfer und Retter

Ein Opfer fühlt sich schlecht. In der Rolle des Opfers wird gejammert und bedauert, es fühlt sich trostlos und unglücklich. Das Opfer steckt im Sumpf... Das Problem dabei aber ist, dass es innerhalb dieser Rolle nie und nimmer einen Ausweg aus dem Sumpf geben kann, denn Jammern und Rückzug verhelfen selten zum Durchbruch... Wie kann es gelingen, dass man aus der Rolle des Opfers aussteigt? Und das, obwohl sich der "Sumpf" nicht verändern lässt, und die anderen Personen ihre "Rollen" nicht aufgeben?


Findest du dich im Sumpf wieder, hast du wahrscheinlich die Rolle des Opfers angenommen. Was also kann dir die Kraft geben, um dich aus den Sümpfen des Lebens wieder heraus zu manövrieren?

Raus aus dem Sumpf und nicht wieder hinein!

Wie die Forschung schon lange bewiesen hat, bestimmen unsere Gedanken unsere Gefühle. Je nachdem, wie der Gedanke geartet ist, kann er uns entweder zu unserer vollen Power bringen, oder uns unsere letzte Kraft nehmen. Die Lösung liegt also im bewussten ansteuern unserer Gedanken. Unsere Gedanken sind wie Muskeln, also trainierbar. Je nachdem, welche Gedanken am öftesten stimuliert werden, sind diese am Stärksten in uns. Die Gedanken, die uns in unserer Opferrolle festhalten, sind Glaubenssätze, wie:

  • Ich brauche ihn/ sie, um ....

  • Ich bin zu schwach/ zu alt/ zu jung/ zu arm/ zu ... dafür.

  • Er/ Sie hört mir ja nicht zu.

  • Was kann ich schon tun?

  • Es ist eh immer das Gleiche...

Die Lösung liegt also im Durchschauen dieser Glaubenssätze. Deine Selbstwirksamkeit erwacht sofort, wenn du erkennst, dass dich solche Gedanken nicht weiterbringen. Du wirst erkennen, dass du sie allesamt fallen lassen kannst, denn jede Lösung braucht erstmal deine Initiative! Das Geheimnis liegt darin, dass du dich selbst in die Verantwortung bringst. Es beginnt damit, dass du die Verantwortung über dein Leben einfach radikal von allem außerhalb von dir abziehst. Du entziehst jedem Menschen die Verantwortung über dein Glück oder Unglück. Denn niemand auf dieser Welt ist dazu geboren, um dich glücklich zu machen, außer du selbst.


Es ist erstaunlich, wie viel Power auf einmal da ist, wenn du dich nicht mehr damit beschäftigst, wer oder was an dem Problem schuld. Du wirst sehen, wie deine innere Kraft steigt, sobald du dich wieder selbst auf den Thron deines eigenen Lebens setzt.


Welches Mindset hilft mir, um mich von Sümpfen fernzuhalten?

Die folgenden zwei Punkte sind meiner Meinung nach der Grundstein für ein gutes Selbstmanagement:

  1. Das Durchschauen der Dramadynamik: Alleine das Durchschauen des Dramadreiecks innerhalb deiner Beziehungen ermöglicht dir, dass Konflikte nicht mehr eskalieren und du bei nächster Gelegenheit nicht wieder in deine alten Reaktionsweisen innerhalb der Beziehung (Stagnation, Resignation, ...) fällst.

  2. Aufgabe des Opfertums: Die folgenden zwei Grundsätze schaffen das Opfertum in deinem Leben auf Dauer ab und verhelfen dir zu einem selbstbestimmten Leben:

  • Grundsatz Nummer 1: Ich selbst bin für mein Leben verantwortlich.

  • Grundsatz Nummer 2: Ich gebe niemanden die Verantwortung über mein Glück.

Um diese Grundsätze DAUERHAFT in dein Leben zu integrieren, erfordert es jede Menge Mut und auch Selbstdisziplin. Die Aufgabe des "Opferdenkens" ist eine große Entscheidung! Hab keine Angst vor deiner eigenen Stärke, trau dich, sie einzusetzen! Ich hoffe, dass du dich dazu entscheidest, deine Opferdenken immer öfters durch selbstermächtigende Gedanken zu ersetzen! Du wirst sehen, wie du dabei aufblühlst!

Wenn du gern mehr Überlegungen dazu hättest, empfehle ich dir die fünf Grundsätze des Selbstmanagements (Vgl. Blochberger, Michael (2009): Selbstmanagement: In der Krise die eigene Mitte finden):


1) Ich mache mich nicht zum Opfer (von xxx)

2) Ich bin eigenverantwortlich - für meine Ängste und meine Gefühle - und kann sie jederzeit verändern

3) Ich selbst bestimme über meine Einstellung und meine Glaubenssätze

4) ich kann lernen, Probleme, Niederlagen und Krisen als Chance zu verstehen und diese zu nutzen

5) Ich kann mein Leben selbst gestalten


Viel Spaß beim Ausprobieren! Lass mir gerne dein Feedback in den Kommentaren da!


Alles Liebe, Andrea

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